RHEINISCHE POST, 28.01.2015

von Heide-Iris Willner

MIETERWECHSEL AUF DER LUEGALLEE

Laut Gutachten zur Nahversorgung hat Oberkassels Einkaufsstraße eine wichtige Funktion für den gesamten Stadtbezirk 4. Künftig sind einige Veränderungen zu erwarten. Geschäfte ziehen um oder werden geschlossen.

 

OBERKASSEL. Nach dem Abschied von Stephan und Sigrid Breuer geht der Metzgereibetrieb am Ende der Luegallee (Belsenplatz) nahtlos weiter. Thomas Matzner, der mit seinem Bruder und Neffen in fünfter Generation einen Fleischereibetrieb mit Produktion in Neuss betreibt, hat das Ladenlokal bereits am 1. Januar übernommen. Seit Montag wird es umgebaut. Morgen wird der Metzgereibetrieb unter neuer Regie wieder eröffnet.

 

Das ist aber längst nicht alles, was sich im Einkaufszentrum Luegallee, auch „Oberkasseler Kö“ genannt ändern wird oder schon geändert hat. Dazu zählt etwa das kleine Bistro „Gare du Nord“, Luegallee 7, das ein Ableger des benachbarten „Café de France“ ist. Betreiber Dieter Forsen, der auch exklusive Reisen anbietet, hat den zuvor lange Zeit leerstehenden ehemaligen Tabakladen als Mini-Wohnzimmer eingerichtet. Zwei Sessel im Schaufenster, Sofa und Tischchen laden zwar zum Verweilen ein, doch sind Suppen, Eintöpfe oder Kartoffelsalat mit Würstchen eher zum Mitnehmen gedacht. „Wir backen auch, machen alles selbst“, betont Nina Voigt, Chefin hinter dem Tresen. „Aufhalten kann man sich nur kurz, höchstens für ein Marmeladenfrühstück“, ergänzt Forsen und verweist auf sein Café nebenan.

 

Das „Eickhoff-Café“, Luegallee 13, macht seit Wochen einen verlassenen Eindruck. Jetzt steht fest, dass Christine und Stephan Ravens ihre im August 2013 eröffnete „Chocolaterie und Kaffeerösterei“ nicht nur in Oberkassel schließen, sondern dazu auch ihren Stammbetrieb an der Immermannstraße. Wer Nachmieter sein wird, ist noch unbekannt.

 

Ein Wechsel steht auch am Barbarossaplatz bevor: Die Textilreinigung „Persil Service“ zieht im Februar an die Oberkasseler Straße 50 um. Die Räume am Barbarossaplatz übernimmt Giuseppe Saitta, der sie nach eigenen Angaben in sein Gastronomiekonzept integrieren will. Einzelheiten dazu gibt es noch nicht, weil noch nicht alles in trockenen Tüchern ist. Der Drogeriemarkt Rossmann, Luegallee 89, sitzt fast schon auf gepackten Koffern. Denn im März wird die Filiale die Luegallee verlassen und sich neu an der Theo-Champion-Straße im Belsenpark ansiedeln. Damit wird die Ladenzeile dort wieder ein Stück weiterentwickelt – nachdem das Küchenstudio Bulthaup und der Rewe-Supermarkt ihre Geschäfte schon eröffnet haben. Demnächst sollen auch ein Biomarkt und ein Restaurant dazukommen. Was aus dem Rossmann-Laden an der Luegallee wird, ist noch schwammig. Im Gespräch ist, dass dort eine Apotheke eingerichtet werden soll.

 

Für zwei Boutiquen ist bereits das Aus eingeläutet. „Ende in Sicht“ heißt es am Schaufenster von „Becker Harbort Collection“: Susanne Harbort und Cornelia Becker geben nach 24 Jahren ihr Geschäft an der Luegallee 126 auf. „Weil wir in Rente gehen“, sagen sie. Der genaue Auszugstermin steht noch nicht fest. Wer Nachmieter wird, ist ebenfalls ungewiss. Auch das „Modegeschäft Rubach“, Luegallee 47, schließt – voraussichtlich bis Mitte diesen Jahres. „Das Haus ist verkauft worden und soll umgebaut werden“, sagt Manfred Simon, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft „Wir in Oberkassel“. Der Lotto-Laden nebenan ist bereits geschlossen, derzeit wird in dem Ladenlokal Kunst ausgestellt.